Interview Marc Romboy

Info zum neuen Album:

MARC ROMBOY ? CONTRAST (VÖ: 06.06.08/Systematic Rec/Intergroove)
"Elektronische Musik mit ihren Wurzeln bei Kraftwerk und Chicago House sind meine Passion und mein Leben" sagt Marc Romboy. Nach seinem Debutalbum "Gemini" (2005), vielen Singles und weltweiten DJ bookings wartet Marc Romboy nun mit seinem zweiten Album "Contrast" auf. "Contrast" hat den typischen darken Sound von Marc Romboy der von deepen House bis Detroit/ Chicago Techno reicht. Hochkarätige Gäste wie die Chicago House Legende Mr. K-Alexi, Chelonis R. Jones oder Detroit Techno Pionier Blake Baxter veredeln die tracks mit ihren vocals. ?Das Teamwork mit diesen genialen Sängern haucht der elektronischen Musik eine gute Portion Soul ein, was mit Maschinen einfach nicht zu erreichen ist. Jedes Projekt ist einzigartig und eine neue Herausforderung?

file under : HOUSE / TECHNO
album pre-listening stream :
http://www.systematic-recordings.com/ftp/contrast/
MySpace : http://myspace.de/marcromboy


Interview Marc Romboy


Wie bist Du eigentlich zur Musik gekommen?
Das hat sich eigentlich schon in meiner Kindheit so entwickelt, dass ich total vernarrt darin war, mir Schallplatten zu kaufen und diese dann meinen Freunden oder Eltern vorzuspielen. Als ich gerade mal acht Jahre alt war, ging ich mit meiner Mutter in den Plattenladen und sang dem Verkäufer "Die Roboter" von Kraftwerk vor. Das war meine erste eigene Scheibe. Seitdem bin ich davon nicht mehr los gekommen.


Hast Du musikalische oder auch private Vorbilder an denen Du Dich orientierst?
Ach, Vorbilder wäre jetzt etwas zu viel gesagt. Ich habe super viele Bands und Sänger, die mich beeinflusst und inspiriert haben und das geht stilistisch quer durch den Garten. Zwischen Joy Division, Bauhaus, Iggy Pop und The Residents bis hin zu Jeff Mills, Carl Craig und Basic Channel habe ich alles als Jugendlicher in mich rein fließen lassen.


Gibt es einen bestimmten Künstler mit dem Du gerne mal zusammen arbeiten würdest ?
Oh, ja, doch, da gibt es schon einige. Ich liebe es ja, zusammen mit Sängern und Sängerinnen zu arbeiten, wie man an meinem aktuellen Album ja auch sieht. Klar, mit Björk würde ich in der Tat mal super gerne ins Studio gehen. Ihre Stimme und ihr Mut zum musikalischen Risiko und Experimenten haben mich schon immer beeindruckt, auch schon zu ihren Sugar Cubes Zeiten in den 80ern.


Dein unvergesslichster und einzigartigster Gig?
Ein Gig, den ich wohl niemals vergessen werde, war der auf der Loveparade in Mexiko, im Jahr 2000 soweit ich mich erinnere. Meine Settime war fünf bis sieben Uhr morgens und als ich zum Zocalo (dem größten Platz in Mexika City) gefahren wurde, sagte der Fahrer zu mir, dass er gerade erfahren habe, dass die Party gerade von der Polizei gestoppt worden sei. Ich war natürlich sehr traurig, doch wir fuhren trotzdem dort hin. Als ich dann ankam, waren ungefähr 100.000 Leute auf dem Platz und die Party war im vollen Gange. Ich legte dann auf und war wie in einem Rausch. Ein wunderbares Erlebnis.


Es ist wahrscheinlich nicht einfach das Produzieren, die Reisen und die Familie unter einen Hut zu bringen. Wie verschaffst Du Dir in stressigen Zeiten einen Ausgleich?
Das stimmt wohl, was Du da sagst. Leider ist nicht viel Zeit für Ausgleich, da die Zeit für das Reisen sehr viel Platz einnimmt. Aber solange die Partys phatt sind, ist das ja alles kein Problem. Ausgleich, ja, hmm, ich gehe sehr gerne laufen, bin gerne mit meinen Freunden unterwegs und schaue sehr gerne Fußball. Der schönste Ausgleich ist aber, wenn ich mit meiner kleinen Tochter schlicht und einfach in den Zoo gehen kann. Das liebt sie so sehr und das ist dann auch für mich pure Entspannung.





Wie unterscheidet sich Dein neues Album zu dem vorherigen und was macht in Deinen Augen das neue Album aus?
Ich bin der Meinung, dass das neue Album "Contrast" noch mehr aus einem Guss kommt als das erste, "Gemini". Auch vom Produktionslevel her haben wir noch Mal einen guten Schritt nach vorne gemacht, was die Qualität und das Mixdown angehen. Meine Studiopartner 45 Rocks und ich haben sehr viel Zeit in Feinheiten wie das Arrangement oder die Mischung investiert, wir wollten es einfach 100% geil machen und nicht 90%, nur weil die Zeit weg lief. Ich bin jedenfalls super happy und kann mit Überzeugung sagen, dass ich jede Nummer auf dem Album liebe und spiele. Es steckt viel Leidenschaft und Herzblut darin.


Gibt es auf Deinem neuen Album eine Nummer auf die Du besonders stolz bist oder die Dir besonders am Herzen liegt?
Es gibt keine Nummer, die ich besonders gut im Gegensatz zu den anderen finde, nein. Ich liebe alle Nummern, die mit Sängern wie Blake Baxter oder Chelonis R. Jones aufgenommen wurden. In vielen aktuellen Stücken fehlt mir oft ein bisschen die Seele, es klingt oft etwas kühl. Wenn du aber solche tollen Sänger am Start hast, kommt eine Wärme und ein Feeling in die Nummer herein, die Du mit einem Synthesizer niemals generieren kannst. Auf jeden Fall sollte man "The Beat" mit Chelonis und "Fly away" mit Blake Baxter genau anhören, tolle Trax sind das (lacht).


Dein ganzer Tag dreht sich um Musik, kommst Du da privat überhaupt noch zum Musik hören? Welche Musik kommt bei Dir fern ab von allen Clubs in den CD-Player?
Auch wenn das der Eine oder Andere jetzt nicht glauben mag, aber ich höre sehr gerne klassische Musik. Ich finde den beruhigenden Charakter der Klassik einfach toll, gerade wenn es harmonisch und mit vielen schönen Streichern ist, wie zum Beispiel bei Mozart. Auch leichten Jazz wie Jan Garbarek mag ich sehr, oder Andreas Vollenweider, also alles, was ein bisschen relaxter um die Ecke kommt. Aber grundsätzlich höre ich fast alles, außer vielleicht Trash Metal (zwinkert mit dem Auge).


Du hast es jetzt schon sehr weit gebracht, gibt es trozdem noch eine Jugendtraum der in Dir schlummert und darauf wartet erfüllt zu werden?
Es gibt drei vier Sachen, die ich mir persönlich gerne noch erfüllen würde: Ich möchte einmal eine Ballon Fahrt machen, einmal zwei, drei Wochen durch Japan reisen und irgendwann einmal ein Haus oder eine Wohnung auf Island haben. Das Land und die Leute haben mich total weg geflasht, Wahnsinn. Kann ich nur empfehlen! Und eines Tages mal ein kleines aber feines Hotel eröffnen, wo alle Gäste individuell behandelt werden, das wäre auch noch etwas Feines.


Ist für Dich ein anderer Job vorstellbar, den Du auch mit so großer Leidenschaft hättest ausüben können?
Ich habe schon oft darüber nachgedacht, was wäre, wenn ich diesen Weg der Musik nicht gegangen wäre. Ich habe nach dem Abitur Medizin studiert, muss aber im Nachhinein sagen, dass es gut war, dass ich es nicht zu Ende gebracht habe. Ich war damals ein wenig traurig, dass ich das Studium beenden musste, weil die Musik immer mehr Arbeit machte. Aber jetzt sage ich, es ist gut, dass es so gekommen ist und irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass ich gar nichts anders machen könnte. Das Schicksal hat mich sozusagen in die richtige Richtung gelenkt (grinst).


Hast Du noch andere Leidenschaften fern ab von der Musik?
Meine größten Leidenschaften sind drei Dinge: meine Tochter, meine Frau und Fußball. Simpel, einfach, durchschnittlich und schlicht die Wahrheit.

-->weitere Infos siehe "EVENTS" Stuttgart / Karlsruhe / Freiburg / Ulm