Forever Love:
Zum 13. Mal verwandelt der Love Family Park die Mainwiesen ineine riesige Tanzfläche
Die Love Family hat Zuwachs bekommen: mehr als 16.000 Besucher
feierten dieses Jahr unter dem Motto "Forever Love" auf den Mainwiesen
in Hanau. Sowohl altbekannte als auch neue Helden der elektronischen
Musikszene begeisterten das bunt gemischte Publikum. Ab 10 Uhr
morgens schallten die ersten Töne von internationalen DJ-Größen wie
Dixon, Dorian Paic und der Amerikanerin Magda über das Gelände, das
seit Mittwoch auf den Ansturm vorbereitet worden war. Schon gegen
Mittag waren die Wiesen bevölkert von gutgelaunten, entspannten und
sonnenhungrigen Fans der elektronischen Musik jeden Alters: die
Aussicht, die Musik auch entspannt im Gras liegend zu hören, lockte auch
manchen älteren Freund von Clubmusik auf das Gelände. So mancher
Anwohner wollte sich das Spektakel aus der Nähe betrachten und genoss
den Spaziergang über die bunt dekorierte Wiese.
Das Wetter zeigte sich dieses Jahr nicht den ganzen Tag von der
strahlendsten Seite, der Stimmung tat das keinen Abbruch: Marco Carola
aus Italien, Loco Dice, DJ Koze und Karotte aus Deutschland heizten den
Tanzenden ein, sodass mancher sogar froh war über die etwas
gemäßigteren Temperaturen. Der kurze sommerliche Schauer konnte
niemandem die Laune vermiesen, mit den Turntablerockern Michi Beck
von den Fantastischen Vier und DJ Thomilla sowie den beiden
Tiefschwarz-Brüdern wurde ein Höhepunkt nach dem anderen gesetzt.
Das schaffte natürlich auch der Vater der Love Family spielend: als Sven
Väth um 14 Uhr hinter die Plattenteller trat, war der Jubel kurzfristig
deutlich lauter als die Musik. Am Nachmittag waren dann die Tanzflächen
aller drei Bühnen unter der Hellentalbrücke dicht gefüllt. Der Kanadier
Richie Hawtin und der Chilene Ricardo Villalobos bildeten den Abschluss
auf der zweiten Hauptbühne vor der sich ebenso ein internationales
Publikum amüsierte. Mit Bussen, Bahnen und vergleichsweise wenigen
Autos waren Besucher aus ganz Deutschland und Ländern wie Italien, den
Niederlanden, Belgien und Großbritannien angereist, um in Hanau einen
ganzen Tag lang zu einer Familie zu werden. Extra aus Schweden
eingeflogen waren die beiden Musiker der Band Minilogue, für die
Familienoberhaupt Sven Väth um 18 Uhr sogar sein DJ-Set unterbrach.
Die Reaktion des Publikums bewies, dass es eine richtige Entscheidung
gewesen ist. Die Fortsetzung des musikalischen Programms von Sven
Väth endete wie gewohnt in einem Feuerwerk um 22 Uhr, das den
würdigen Abschluss für einen neuen Höhepunkt in der Geschichte des
Love Family Parks bildete.
Die Love Family zeigte sich in diesem Jahr nicht nur als besonders
friedliche Feiertruppe, sondern bewies auch echte Solidarität:
verschiedene Aktionen, wie eine Unterschriftensammlung, ein
Spendenaufruf und das Aufhängen von Gedenk-Fahnen, erinnerten an das
Schicksal von Tibet. Viele Gäste nahmen diese Möglichkeiten wahr und
zeigten ihre Verbundenheit mit dem von China besetzten Land. Das Motto
?Love Tibet? trugen die meisten der Besucher stolz um ihr Handgelenk,
mehr als 5.000 Armbänder wurden von den Veranstaltern verschenkt. Die
Agentur cosmopop zog als Veranstalter nicht nur bei dieser Aktion ein sehr
positives Resümee: ?Die Mehrheit der Gäste war sehr zufrieden, es gab
keine größeren Zwischenfälle. Gegen Mittag war es im Eingangsbereich zu
einem großen Andrang gekommen, diese Situation konnte aber schnell
gelöst werden. Trotzdem werden wir uns nicht nur wegen der nicht
veränderbaren Enge am Eingang um ein anderes Gelände bemühen, die
Gespräche mit der Stadt Hanau verlaufen sehr viel versprechend. Das
extra für den Love Family Park eingerichtete Beschwerdetelefon
verzeichnete insgesamt vier Anrufe, zwei Beschwerden konnten
umgehend gelöst werden. Uns als Veranstalter freut es sehr, dass die
anderen beiden Anrufe sogar ein Lob für uns beinhalteten. Der Bitte einer
Anwohnerin, die Musik doch lauter zu machen, konnten wir aber natürlich
aus Gründen des Lärmschutzes nicht nachkommen.?
Auch im angeblich unglücksbringenden dreizehnten Jahr bleibt der Love
Family Park damit ein Festival mit bester Stimmung und "Guter-Wetter-
Garantie". Die Sonne zeigte sich pünktlich zum Untergang und tauchte das
Gelände in schönstes Licht. Und der Regen wartete extra, bis die letzten
Töne verklungen waren und das Feuerwerk verglüht war.
Eintrag vom: 14.07.2008