Berghain erhält 1,2 Millionen aus DDR-Vermögen
Das ?Berghain" gilt als der beste Club der Welt. Vielleicht ist das der Grund, warum sich der Szene-Treffpunkt jetzt über 1,2 Millionen Euro staatliche Unterstützung freuen kann. Das Geld stammt aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR. Die CDU ist skeptisch.Die Haushaltsberatungen sind gelaufen, aber Zahlen und Zuschüsse beschäftigen den Kulturausschuss weiterhin. In der Sitzung am Montag ging es um die Verwendung der sogenannten ?Novum?-Gelder aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR. Berlin bekam aus diesem Topf knapp 15 Millionen Euro zugewiesen.
60 Prozent der Mittel sollen für wirtschaftliche, 40 Prozent für kulturelle und soziale Zwecke eingesetzt werden. Die Ausschussvorsitzende Alice Ströver (Grüne) kritisierte, dass zu wenig Geld in den Bereich ?Erinnerungskultur/Widerstand in der DDR fließt?. Michael Braun (CDU) forderte, die ?Opfer der SED-Diktatur stärker zu berücksichtigen?.
Die Liste der Projekte beruht auf Vorschlägen verschiedener Senatsverwaltungen: Unter den Begünstigten ist zum Beispiel das frühere Heizkraftwerk am Ostbahnhof - dort liegt der Club Berghain. 1,2 Millionen Euro fließen nach dem Willen der Kulturverwaltung in den Ausbau eines Gebäudeteils. Durch die Kofinanzierung soll ein Veranstaltungsort für bis 2500 Personen (unbestuhlt) entstehen. Die CDU bezweifelte den Sinn einer neuen Location dieser Größenordnung. Kulturstaatsekretär André Schmitz verteidigte den Vorschlag: ?Berlin braucht innovative Orte.?
Mit 1,3 Mio. Euro werden außerdem die Parkeisenbahn Wuhlheide und der Theatersaals im FEZ saniert. Dass beide Einrichtungen im ehemaligen ?Pionierpark Ernst Thälmann? liegen, sorgte auch 20 Jahre nach dem Mauerfall für eine ideologisch grundierte Debatte im Ausschuss. 800.000 Euro sind für die ?energetische Sanierung des Daches des Dickhäuterhauses im Tierpark Friedrichsfelde? vorgesehen ? übrigens ein Vorschlag der Senatsfinanzverwaltung. Mit 531.000 Euro soll die Lern- und Begegnungsstätte ?Haus der Fußballkulturen? auf dem Gelände des Jahnsportparks errichtet werden. Die Gedenkstätte Hohenschönhausen wird ebenso wie die Stiftung Berliner Mauer mit 450.000 Euro unterstützt.
Eintrag vom: 01.12.2009