Max B. Grant / Max Robbers: Richtige Fans sind immer da und ziehen mit?
JM: Massimo Briganti (Briganti / Robbers, zu Deutsch: Räuber), Du bist am 31. März 1974 in Gallipoli, ITALIEN geboren. Wie lange wohntest Du dort?MB: Bis ich 8 Jahre alt war.
JM: Warum gingst Du von diesem wunderschönen Ort am Meer weg?
MB: Da musst Du meine Eltern fragen. Es war dort sehr schwierig Arbeit zu finden.
Darum entschieden sie sich in die Schweiz auszuwandern.
JM: Gingst Du in der Schweiz zur Schule?
MB: Ja. Aber leider haben mich meine Eltern in eine italienische Schule geschickt weil sie nur ein paar Jahre in der Schweiz bleiben wollten.
JM: Wie ging es Dir als italienisches Kind in der Schweiz?
MB: Am Anfang ging es mir nicht so gut. Ich konnte die Sprache nicht und fühlte mich nicht angenommen. Ein paar Jahre später hatte ich mich sehr gut integriert.
JM: Welche Musik hast Du damals gehört?
MB: Habe mich als ich 10 Jahre alt war bereits mit der elektronischen Musik der 80?s befasst. Zuerst Michael Jackson und Madonna, dann Snap und Captain Hollywood.
JM: Welches war Deine erste selbstgekaufte Platte?
MB: DJ Bobo ? Somebody dance with me.
JM: Welche elektronischen Acts haben Dich damals beeindruckt?
MB: Marusha, Taucher, Marc Spoon, Westbam,?
JM: Wie kamst Du darauf Deine Musik Deinen Freunden vorzuspielen?
MB: Ich wollte die Musik auf meine Art präsentieren, verbreiten und bekannt machen. Ich freue mich wenn ich sehe wie die Leute darauf reagieren und sie glücklich sind wenn ich die Musik rüberbringe.
JM: Warst Du damals in Jugendclubs tätig?
MB: Das war nur der Anfang. Die Events wurden immer grösser (Art and noise in Zusammenarbeit mit dem Booking-, Promotion und Gastroteam Inspiration).
JM: Wie hast Du Dein Handwerk mit den Turntables erlernt?
MB: Tage- und nächte-lang zuhause geübt. Die Nachbarn tun mir heute noch leid
JM: Was hat Dich beeindruckt das zu lernen?
MB: DMC-DJs
Sie haben die Turntabels wie ein Musikinstrument benutzt. Scratching, catting, looping u.s.w.
JM: Hörtest Du damals Hip Hop?
MB: Auch, ja. Electro Boogie und Breakdance war auch ein Teil meiner Jugend.
JM: Hast Du später auch bei den DJ Master Championship teilgenommen?
MB: Ja zwei Mal.
Ich kam ins Finale und wäre fast erster geworden.
JM: Wie kamst Du später auf House und dann auf Trance?
MB: Ich wollte schnellere und dann härtere Musik spielen.
JM: Konntest Du Deine Fangemeinde mitziehen oder hat Dein Publikum gewechselt?
MB: Die richtigen Fans sind immer da und ziehen mit. Sie lieben nicht nur meine Musik sondern auch meine Entwicklung.
JM: Hattest Du mehr Bookings durch den Wechsel zu Trance?
MB: Anfangs nicht unbedingt. Erst später als sich meine Produktionen durch den Hardstyle von den Anderen unterschieden.
JM: Hast Du um Deinen Style einmalig zu machen Dein Label ETX (Editiontraxx) gegründet?
MB: Ja genau, so ist es. Ich wollte den Hardstyle weltweit verbreiten und brauchte ein Label, welches mich und meine Musik repräsentiert. Dadurch explodierte mein Style und ich begann weltweit an den grössten Events und in den begehrtesten Clubs zu spielen.
JM: Hast Du vor noch härter zu werden und Hardcore zu spielen?
MB: Hardstyle war anspruchsvoll genug.
JM: Warum sprichst Du in der Vergangenheit?
MB: Ich lege weiterhin, als Max B. Grant, Hardstyle auf.
Meine neue Musikrichtung und das neue Label nehmen aber auch viel Zeit in Anspruch.
JM: Welches sind die neue Musikrichtung und Dein neues Label?
MB: Progressive House Electro mit ein wenig Dupstep Einfluss. Das Label heisst Funky Fruit. Aber diese Art von Musik spiele ich unter dem Namen Max Robbers.
JM: Du wolltest immer härter werden und jetzt spielst Du Progressive House Electro?
MB: Ja damals? Ich habe mit Hardstyle alles erreicht, was ich erreichen konnte. Nach 20 Jahren harter Musik brauche ich eine Abwechslung und eine neue Herausforderung. Eine Motivation. Ausserdem ist diese Musik, wie ich sie spiele, auch nicht so weit entfernt von Hardstyle.
www.maxbgrant.ch
www.maxrobbers.com
www.etx.ch
www.funkyfruit.ch
Interview: Jürg Möckli, Schaffhausen
Eintrag vom: 20.01.2012