Jasmin Schulz:Teil 1: Warum das U geschlossen werden muss!
Um es vorweg zu nehmen, ich kenne das U60 seit seinen Anfangsjahren also praktisch seit es 1998 als Omen-Nachfolger damals geöffnet wurde. Ich habe in dem Laden über Jahre hinweg viele geile Pratys gefeiert, der Club war zwischen Ende der 90iger und Anfang der 00er Jahre definitiv der beste Club in Frankfurt, vielleicht sogar in Deutschland. Auch heute noch halte ich das U60 von seiner Architektur und Bauart her für einen einzigartigen Club in Deutschland der für die elektronische Musiksszene unbedingt erhalten werden muss.Dennoch muss das U60 unter den gegebenen Umständen unverzüglich geschlossen werden, da die jetzige sog. „Geschäftsführung“ um Salar von der ehemaligen Geschäftsführung um Herrn Eger nur als Marionette ihrer eigenen Interesse eingesetzt worden ist. Da die Stadt Frankfurt als Besitzer der Location nur an Herrn Eger bzw die U60311 Gastronomie GmbH vermietet hat und nicht an die neue U60 UG ist die neue Geschäftsführung ohnehin praktisch illegal und ein Mietvertrag mit ihr existiert juristisch gesehen überhaupt nicht.
Eger selber hat in einer für Frankfurt und vermutlich Deutschland einmaligen Art und Weise über Jahre hinweg zigfach bewiesen das er absolut unfähig ist die Geschäft eines so bedeutenden Clubs zu leiten was schliesslich tragisch zu Ostern 2011 mit dem Tode eines Gastes gipfelte.
Ab 2008 übernahm Eger das damals aufgrund der Entwicklung damals schon angeschlagene U60 als Geschäftsführer. Bereits in den Anfängen änderte sich damals einiges zum schlechten. Da es wirtschaftlich schlechte Zeiten waren wurde das Programm das üblicherweise für eine Nacht aus 2 oder 3 Top DJs bestand umgeändert indem man eine Vielzahl völlig unbekannter LokalDJs auftreten lies die maximal von einem oder 2 bekannten Top-DJs begleitet wurden.
Dies hatte damals ausschliesslich wirtschaftliche Gründe, da man so nicht nur jede menge Gagen sparen konnte, sondern über das sog. Bus-DJ Konzept sogar dazu übergehen konnte das wirtschaftliche Risiko eines Abends auf die sog. Bus-DJs abzuwälzen. Wer darüber genaueres wissen möchte findet entsprechende Infos z.Bsp. hier (http://usb.unitedsb.de/topic/132008-u-got-a-chance-for-djnewcomer-u60311-frankfurt-djs-gesucht/page__st__30 ). Somit erreichte Eger dadurch in erster Linie natürlich das die Qualität der Musik im U60 rapide abnahm, da dort jeder auflegen konnte so lange er nur einen Bus voller Gäste voll bekam. Ausserdem war dies natürlich für die Marke U60 eher kontraproduktiv da es nun überhaupt nichts besonderes mehr war im U60 aufzulegen. Der Name U60 verlor massiv an Reputation. Da über kurz oder lang so auch die normalen Kunden ausblieben, wurden diese mit freien Gästelistenplätzen und ähnlichem geködert was andere Clubs und Veranstalter in FFM (die weiterhin hohe Kosten durch ordentliche Line ups hatten) in arge finanzielle Probleme brachte und die musikalische Vielfalt im Frankfurter Nachtleben damals massiv gefährdete.
Um sich gegenüber vermeintlicher Konkurrenten eine Vorteil zu verschaffen wurden mit den Frankfurter Residents auch Exklusivverträge geschlossen und ihnen verboten in andreren Clubs aufzulegen (z.B. Vinylbar, Tanzhaus), was für das Frankfurter Nachtleben ebenfalls negative Auswirkungen hatte. Intern wurde die Stimmung unter den Mitarbeitern und DJs immer schlechter, immer häufiger wurden Gehälter gar nicht oder nur massiv verspätet gezahlt. Es wurde versucht Fremdveranstalter aus anderen Clubs abzuwerben, nur um sie im u60 dann ebenfalls finanziell zu betrügen bzw Vereinbarungen nicht einzuhalten. In Folge dessen wechselten viele auch langgediente Mitarbeiter aus dem U60, die Türsteher wurden ausgetauscht bzw kündigten weil sie nicht bezahlt wurden. Noch heute warten beispielsweise viele Mitarbeiter die damals bei der Hafentunnelauferstehung dabei waren auf ihr Geld. Selbs die LED-Decke aus dem 311 ist bis heute nicht vollständig bezahlt. Auch wurden schon zu diesem Zeitpunkt unter fadenscheinigen Erklärungen keine Mietzahlungen mehr an die Stadt Frankfurt geleistet, was dieser als Besitzer der Location natürlich gar nicht schmeckte. Viele altgediente Resident-DJs verschwanden zu dieser Zeit aus dem U60 und auch große Veranstaltungsreihen wie z.B. der Technoclub suchten sich neue Locations.
Schon damals gab es, wie später in der Gema-Sache massive Protest in der Frankfurter Clubwelt gegen das Ostertanzverbot in Hessen und FFM welches damals aktuell war. Praktisch alle wichtigen Frankfurter Clubs beteiligten sich an teilweisen tollen Aktionen dagegn, nur das U60 trat bei diesem Thema überhaupt nicht in Aktion. Als einer der wenigen Club setzte man sich über das Tanzverbot hinweg und öffnete trotz Verbot über Ostern. Tragischerweise kam es dann zu Ostern zum Tode des Briten im U60.
weiter Teil 2
http://www.technopixel.de/article.php?id=2939
Eintrag vom: 18.01.2013