ANTHONY ROTHER – VERBALIZER (VÖ: 17.10.2014)

„Dieser magische Moment… Genau darum geht es.“
(Anthony Rother über Verbalizer)
Kein Platz für lähmende Gedanken. Stattdessen gibt es nur noch Musik. Der Körper gehorcht allein dem
durch den Raum pulsierenden Bass. Das ist es, wovon Raver sprechen, wenn sie erklären, was ihnen
synthetische Club-Musik bedeutet. Und genau darum dreht sich auch Verbalizer, das nun erscheinende
Album von Anthony Rother, auf seinem neuen Label Nextdata.
Der Club als abstrakter Raum. Es geht um das Loslassen. Menschen machen sich frei, begegnen einander
und die Musik wird zum gemeinsamen Taktgeber.
Irgendwann nennt Rother diesen Prozess „die Dramaturgie der Ekstase“, kann sich dabei aber das Grinsen
nicht verkneifen. „Die Leute sollen mit Verbalizer einfach ihren Spaß haben. Ich stand im Club und fühlte
plötzlich den Sound für dieses Album.
Verbalizer treibt im Raum nach vorn, ohne ins Intellektuelle abzugleiten. Es ist die Geschichte, der
Augenblick und das anbrechende Abenteuer einer tanzenden Gesellschaft, irgendwo auf dieser Welt.
„Ich war auf der Suche nach einem expandierenden Klang. Dabei war wichtig, wie ich diesen Sound den
Synthesizern in meinem Studio entlocke, so dass dabei eine Kraft entsteht, die alles Weltliche und den
Alltag beiseite zu drücken vermag“, erklärt Rother den hedonistischen Ansatz von Verbalizer.
Club-Tracks wie diese kommen ihrem Wesen nach ohne erzählerische Inhalte aus. Dennoch sorgen sie
beim Hörer für das Durchleben - oder besser für das Durchtanzen - ihrer ganz eigenen Geschichte.
„Einige meiner vorherigen Alben haben ein komplex durchdachtes Konzept. Verbalizer wechselt
dagegen vollkommen die Perspektive: Der Inhalt und was sich aus dem Album ergibt liegt im
Körperlichen, dem Unaussprechlichen.“ Um es also kurz zu machen: Verbalizer - um zu verstehen, sollte
man das Album feiern.

Eintrag vom: 25.10.2014