SonyBMG: Bewerbung für Plattenvertrag nur noch per Weblog

Musikkonzern nimmt ab sofort keine Demo-CDs mehr an

Der Musikkonzern SonyBMG will künftig ausschließlich im Internet nach neuen Talenten suchen. Ab Montag nehme man in Großbritannien keine Demo-Aufnahmen mehr auf Kassetten oder CDs entgegen. Das teilte das Unternehmen gestern in London mit.

Bands und Interpreten, die sich für einen Vertrag bewerben wollen, sollen ihre Titel in Zukunft auf Demo-Plattformen wie columbiademos.co.uk oder rcademos.co.uk veröffentlichen. Musiker können sich dort eigene Profile einrichten, die mit Blogs und Web-basierten Music-Playern versehen sind.

"Blogging ist eindeutig einer der wichtigsten Trends in den Bereichen Musik, Medien und Entertainment", sagte Ged Doherty, Chef von SonyBMG UK. Die Blogosphere würde ihr Volumen alle 230 Tage verdoppeln. Für die Musikindustrie sei es äußerst sinnvoll, diesen Prozess für die Suche nach neuen Künstlern zu nutzen.

Bei der Vergabe von Verträgen müssen sich die Scouts der Musikindustrie so außerdem nicht mehr nur auf ihre Erfahrung verlassen. Sie können im Netz direkt prüfen, ob die Musik einer Band bei den Nutzern auf Interesse stößt. Die Gefahr eines Misserfolgs kann so verringert werden. (ck)